Leute sitzen auf Picknickdecken in einem grünen Park. Es ist Sommer. Die Sonne geht gerade zwischen den Bäumen im Hintergrund unter. © Adobe Stock, Nawarit
Nachbarschaft

Die besten Picknickplätze in Berlin

Decke, Picknickkorb und los! Ein Picknick muss nicht aufwendig vorbereitet werden, um Spaß zu machen. Wo es die besten Picknickplätze gibt, von stillen Gewässern bis zu belebten Parks, und was Sie sonst noch für ein gelungenes Picknick wissen sollten: degewo erklärt’s.

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass draußen eigentlich alles besser schmeckt? Die frische Luft und die natürliche Umgebung stimulieren unsere Sinne, während körperliche Aktivitäten das Umherspazieren oder Radfahren unseren Appetit anregen. Behalten Sie das gerne im Hinterkopf, wenn einige der folgenden Picknicklocations nicht „Ihr Kiez“ sein sollten.

Im Freien schmeckt es gleich doppelt so gut

In der entspannten Atmosphäre eines Picknicks können wir die Aromen und Texturen der Speisen bewusster genießen. Sonnenlicht hebt unsere Stimmung, und auch unsere Picknickgesellschaft hat ihren Anteil am Genuss: Die schönen Momente mit der Familie oder mit den Freundinnen und Freunden verstärken das Geschmackserlebnis. Diese multisensorische Erfahrung, bereichert durch die Klänge und Düfte der Natur, macht das Essen im Freien zu einer besonders geschmackvollen Angelegenheit. Und was eignet sich besser für ein entspanntes Picknick als ein Park, ein Stadtwald oder eine Grünfläche an der Spree? Doch bevor wir Ihnen unsere Tipps verraten, lassen Sie uns einen Blick in die Vergangenheit werfen.

Eine kurze Geschichte des Picknicks

„J'aimerais faire un pique-nique!” Das Picknick, wie wir es heute kennen und lieben, hat seinen Ursprung in Frankreich und setzt sich aus den Wörtern für „aufpicken“ (piquer) und „Kleinigkeit“ (nique) zusammen. Schon im 17. Jahrhundert verabredete man sich in der Natur zum gemeinsamen Essen unter freiem Himmel. Diese elegante Freizeitbeschäftigung wurde im 19. Jahrhundert noch beliebter, als Königin Victoria das Picknicken in der britischen Gesellschaft salonfähig machte. In den Gärten der Adeligen als auch in den öffentlichen Parks entwickelte sich das Picknick zu einer geselligen Tradition, die Menschen jeden Standes zusammenbrachte. Und auch hier in Berlin werden die Decken ausgeworfen, sobald die Temperaturen es erlauben.

Picknick in Berlin: Dieser Park ist kein Insider, aber ein Allrounder

Er ist alles andere als ein Geheimtipp: Der Große Tiergarten ist Berlins größter und bekanntester Park und gleichermaßen bei Einheimischen sowie Touristinnen und Touristen beliebt. Mit seinen weitläufigen Wiesen, schattigen Plätzen und kleinen Teichen ist er wie gemacht für ein Picknick im Grünen.

Wenn Sie das quirlige Treiben und die Gesellschaft vieler Menschen genießen, ist der Tiergarten Ihr Picknickpark. Ruhigere Ecken finden sich westlich der Siegessäule oder entlang der Kanäle und Teiche. Der Englische Garten im südöstlichen Teil des Parks ist besonders idyllisch. Auf den weitläufigen Wiesen findet sich immer ein ruhiger Fleck.

Picknick im Schillerpark: Entdecken und Entspannen

Der Schillerpark im Weddinger Norden bildet die Mitte des Englischen Viertels mit seiner bezaubernden holländischen Backsteinarchitektur. Diese Großsiedlung der Moderne war eines der ersten Bauvorhaben der damals noch jungen „Deutschen Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues“, kurz degewo. Der Schillerpark – 1913 als erster Volksgarten Berlins eröffnet – ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Sie können die U-Bahn oder Tram bis Seestraße, die Tram bis Osramhöfe oder den Bus 120 bis Bristolstraße nutzen.

Bei 28 Hektar Parkfläche kommen sich auch viele Ausflugsgruppen nicht in die Quere. Der geometrisch angelegte Südteil des Schillerparks bietet viel Platz auf der großen Spielwiese und rund um die „Bastion“ mit dem Schillerhain. Mit ihren markanten Rüdersdorfer Kalksteinmauern und Terrassen ist sie eine spektakuläre Kulisse für ein gepflegtes Picknick. Im Nordteil des Schillerparks hingegen erwarten Sie weich geschwungene Wege, wellige Wiesen und Baumgruppen, die eine ruhige und entspannte Atmosphäre schaffen. Diese Ecke des Parks eignet sich besonders gut für ein ruhiges Picknick im Schatten.

Im Schillerpark gibt es auch einiges an Geschichte zu entdecken. Ein Nachguss des Schillerdenkmals, das den Platz vor dem Konzerthaus Berlin ziert, steht im Zentrum der Terrasse im Südteil. Im nordwestlichen Bereich des Parks finden Sie die Sandsteinfigur der Muse Polyhymnia, die früher die Akademie der Künste schmückte. Am nordöstlichen Rand des Parks, an der Ecke Dubliner/Bristolstraße, befindet sich die Schiller-Oase in einem ehemaligen Jugendstil-Toilettenhäuschen. Hier können Sie sich mit Erfrischungen und kleinen Snacks versorgen, um Ihr Picknick zu ergänzen. An dieser Ecke des Parks befindet sich auch Berlins älteste (und ziemlich große) Kinderplansche sowie eine öffentliche Toilette. Und der Schillerpark wäre nichts ohne die Schillereiche, die gleichzeitig der älteste Baum im Park ist. Sie wurde extra aus Schillers Geburtsstadt Marbach nach Berlin geholt und war der erste Baum, der hier 1909 gepflanzt wurde.

Zu sehen ist die Halbinsel Alt-Stralau in Berlin mit der darauf stehenden Dorfkirche. Der Blick wandert über das Wasser der Spree. Der Betrachter steht auf der Seite des Treptower Parks. © Adobe Stock, Stephan Dost
Blick auf die Halbinsel Stralau mit der Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert.

Picknickplätze an der Spree

44 Kilometer Spree fließen durch Berlin. Links und rechts des Flusses finden sich zahlreiche malerische Picknickplätze. Hier sind – unserer Meinung nach – einige der besten Orte, um die Natur zu genießen und die Seele baumeln zu lassen:

Picknick im Treptower Park und auf der Insel der Jugend

Der Treptower Park ist ein wahres Paradies für Picknickfans. Die großzügigen Grünflächen und die direkte Lage an der Spree machen den Park zu einem beliebten Ziel für einen entspannten Tag im Freien. Besonders reizvoll ist die Insel der Jugend, die über eine malerische Brücke erreichbar ist. Hier können Sie die Füße vom Steg ins Wasser baumeln lassen oder in einem gemütlichen Liegestuhl entspannen. Auch wenn die Picknickdecke wieder eingerollt ist, werden Sie sich hier nicht langweilen: Leihen Sie sich ein Tretboot oder besuchen Sie die faszinierende Archenhold-Sternwarte. Und wenn es so weit ist: Genießen Sie den Sonnenuntergang am Spreeufer – ein perfekter Abschluss für ein romantisches Date oder einen Familienausflug.

Picknick auf der Stralauer Halbinsel

Auch auf der Stralauer Halbinsel, umgeben von der Spree und der Rummelsburger Bucht, gibt es zahlreiche Picknickplätze. Ein drei Kilometer langer Uferweg führt u. a. an der charmanten Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert vorbei. Unter dem Blätterdach eines Kastanienbaums können Sie einen Sommertag wunderbar genießen und die vorbeifahrenden Haus- und Segelboote beobachten. Die entspannte Atmosphäre und der herrliche Ausblick machen diesen Ort zu einem echten Geheimtipp. Nur die Anreise gestaltet sich etwas umständlich, seitdem es den Spreetunnel nicht mehr gibt. Heutzutage sind Sie entweder auf die Buslinie 347 angewiesen oder sie laufen oder radeln vom S-Bahnhof Treptower Park, Rummelsburg beziehungsweise Ostkreuz.

Spazieren und Picknicken am Spreeufer gegenüber dem Schloss Bellevue

Das Spreeufer gegenüber dem Schloss Bellevue ist ein gerade bei den Moabiterinnen und Moabitern beliebter Ort für Picknicks. Hier können Sie auf dem kleinen Hang liegend das überschaubare Treiben beobachten. Diese grüne Oase bietet einen fantastischen Blick auf das Schloss und die vorbeiziehenden Boote. (Winken nicht vergessen!) Ein idealer Platz, um den Trubel der Stadt hinter sich zu lassen und die ruhige Atmosphäre ohne Autolärm zu genießen. Verschiedene Haltestellen wie der S-Bahnhof Bellevue, die Tramstation Lüneburger Straße oder die Bushaltestelle Schloss Bellevue liegen in unmittelbarer Nähe.

Picknick-Großstadtromantik im Monbijou- und James-Simon-Park

Der Monbijoupark ist für seine romantische Atmosphäre und zahlreiche malerische Spots bekannt, die Picknickfreudige anlocken. Packen Sie einen Korb mit leckeren Snacks und setzen Sie sich an einen der schattigen Plätze im „Mombi“ mit Blick aufs Wasser und die Spitze der Museumsinsel. Einmal durch die S-Bahn-Bögen hindurch zum nahegelegenen James-Simon-Park finden Sie weiteren schöne Flecken mit Aussicht auf die Friedrichsbrücke, die Museumsinsel – und wenn Sie sich umdrehen, glitzert Ihnen auch der Fernsehturm entgegen. Im Sommer kann es hier schon einmal recht wuselig zugehen, doch auch das hat seinen Reiz. Wir nennen es: Großstadtromantik.

Liegestühle stehen auf der Wiese des James-Simon-Park in Berlin. Es ist Sommer. Vereinzelt sitzen Leute auf den Stühlen oder dem Rasen. Im Hintergrund der ist der S-Bahn-Bogen zu sehen. © Adobe Stock, Kate
Vom James-Simon-Park lässt sich das Picknick mit Ausblick auf die Berliner Museumsinsel genießen.

Picknick-Checkliste: Vorbereitet wie ein Profi

Wenn Sie den perfekten Ort für Ihr Picknick gefunden haben, ist das schon die halbe Miete. Damit Ihr Picknick ein rundum schönes Erlebnis wird, sollten Sie aber auch die folgende Punkte beachten:

  • Clever packen: Vergessen Sie nicht, eine große Decke mitzunehmen, um genügend Platz zum Sitzen zu haben, und denken Sie an die wichtigsten Utensilien wie Müllbeutel, Teller, Besteck, Servietten und Flaschenöffner (und je nach Ernst der Lage auch Mückenspray). Tipp: Ein paar extra Tupperdosen können Wunder wirken, wenn Reste übrig bleiben.
  • Leckere Snacks und Getränke: Fingerfood ist ideal für ein Picknick – denken Sie an Sandwiches, Obst, Käse und Cracker. Selbstgemachte Leckereien lassen sich wunderbar in Schraubgläsern transportieren. Und vergessen Sie nicht, genügend Wasser mitzunehmen, vor allem an heißen Tagen! Gefrorene Trauben oder eisgekühlte Wasserflaschen dienen gleichzeitig als Kühlakku und Erfrischung.
  • Unterhaltung nicht vergessen: Ein Kartenspiel oder ein Frisbee kann die Stimmung heben, wenn das Foodkoma droht. Ein kleiner Bluetooth-Lautsprecher sorgt für Musik, aber denken Sie daran, die Lautstärke im Rahmen zu halten – Rücksichtnahme ist das A und O. Auch ein gutes Buch oder eine Picknickdecke mit einem animierenden Muster kann für Unterhaltung sorgen – ob Schachbrett oder Twister, das überlassen wir Ihnen.
  • Genießen Sie den Augenblick: Nehmen Sie sich Zeit, das Essen, die Gesellschaft und die schöne Umgebung zu genießen. Es gibt nichts Schöneres, als entspannt unter freiem Himmel zu sitzen und die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen. 

Mit diesen Tipps sind Sie bestens vorbereitet für ein gelungenes Picknick. Viel Freude dabei!