Einweihung eines Gemeinschaftsfgartens durch Mieter der Havensteinstrasse in Lankwitz, ein Projekt der Degewo Wohnungsbaugesellschaft. © Cathrin Bach
Nachbarschaft

Lichtenrade: Die Beetbrüder bringen die Pechsteinstraße zum Blühen

Im degewo-Quartier in Tempelhof-Schöneberg hat ein Gartenprojekt die Gemeinschaft zusammengeschweißt: Wie es dazu kam, welche Herausforderungen es gibt und was sie sich für die Zukunft wünschen, haben uns die Beetbrüder erzählt.

Liebevoll angelegte Beete, weitläufige Rasenflächen, spielende Kinder und Menschen, die vor dem Haus sitzen und plaudern: Im degewo-Quartier in der Pechsteinstraße in Tempelhof-Schöneberg spürt man sofort, dass hier ein gutes nachbarschaftliches Klima herrscht. Das hat nicht zuletzt etwas mit Gartenarbeit zu tun.

Die Männer aus der Nachbarschaft entdecken ihren grünen Daumen

„Am Anfang wollte ich vor allem die Anlage vor dem Haus verschönern, etwas Farbe reinbringen“, erzählt Mario Kübler. Als er 2017 begann, ein Beet in der Grünanlage vor seinem Wohnhaus in der Pechsteinsraße neu zu gestalten, sah es vor Ort noch ziemlich trist aus. Inzwischen ist daraus ein Trend in dem Mehrfamilienhaus geworden. Immer mehr Männer aus der Nachbarschaft haben ihren grünen Daumen entdeckt und bepflanzen die Beete vor dem Haus mit viel Kreativität nach ihren Vorstellungen. Daraus ist eine feste Gartengemeinschaft geworden, die sogar einen eigenen Namen hat: die Beetbrüder. Allerdings täuscht der Name ein wenig, denn mittlerweile sind die Partnerinnen der Beetbrüder ebenso engagiert. 

 

Zu sehen sind Sebastian Runge, Mario Kübler und Bernd Schumann von den Beetbrüdern vor einer grünen Hecke in ihrem Garten in der Pechsteinstraße. © degewo
Drei der Beetbrüder im Garten in der Pechsteinstraße: Sebastian Runge, Mario Kübler und Bernd Schumann (v.l.n.r)

Seit diesem Frühling: Hochbeete für den Häuserblock

Neben Mario Kübler sind heute auch Bernd Schumann und Sebastian Runge von den Beetbrüdern vor Ort. Die drei führen durch die Grünanlage und zeigen, was sich hier alles getan hat. „Damit es etwas gemütlicher wird und man besser zusammensitzen kann, haben wir vor einiger Zeit neue Bänke für das Areal vor dem Haus gebastelt“, erklärt Bernd Schumann. Auf Anregung von degewo und dem Landschaftsarchitekturbüro gruppe F gibt es seit diesem Früjahr außerdem Hochbeete für den Häuserblock. Mario Kübler erklärt: „Wir warten gerade noch ab, bis die Eisheiligen vorüber sind, dann wollen wir anfangen, auch hier Pflanzen anzusähen.“ 

Mit den richtigen Pflanzen und Blumen Insekten in den Garten locken

Im Vorfeld hatte degewo zu einem Workshop mit den Beetbrüdern, weiteren Anwohnerinnen und Anwohnern und den Landschaftsarchitekten eingeladen. Dort wurde die Idee für die Hochbeete entwickelt. „Wir haben uns zusammengesetzt und besprochen, was uns hier im Garten wichtig ist“, erzählt Bernd Schumann, so sei die Idee für die Hochbeete entstanden. Neben einer schön gestalteten Umgebung spielt für sie und die Hausgemeinschaft auch der ökologische Aspekt eine Rolle: Mit den richtigen Pflanzen und Blumen sollen mehr Insekten in den Garten gelockt und so die Artenvielfalt gefördert werden. Der Garten ist eine der ersten Stadtoasen, die degewo seit 2023 im Rahmen ihrer Klimaschutzstrategie fördert.

Mario Kübler: „Wasser, wir brauchen Wasser!“

Auf die Frage, welche Herausforderungen es beim Gärtnern vor Ort gibt, antwortet Mario Kübler nur: „Wasser, wir brauchen Wasser!“ Im Garten gäbe es zu wenige Wasseranschlüsse, was das Gärtnern und vor allem das Gießen der Pflanzen und Blumen teilweise erschwere. „Wir wünschen uns mehr Wasseranschlüsse vor dem Haus, damit wir einfacher und schneller gießen können“, wirft Bernd Schumann ein. degewo ist bereits dabei, die Wasserversorgung einzurichten.

Der Traum der Beetbrüder: ein eigener Nachbarschaftstreff

Ein weiterer Traum, den die Hausgemeinschaft in der Pechsteinstraße seit einiger Zeit hegt, ist es, das ehemalige Waschhaus auf dem Gelände zu einem Nachbarschaftstreff umbauen zu können. „Im Moment wird das alte Waschhaus nur als Lagerraum genutzt, wir würden gerne mehr daraus machen, Sanitäranlagen einbauen und einen Gemeinschaftsraum schaffen, in dem wir uns treffen können“, erklärt Bernd Schumann. Auch einen Spielplatz vor dem Haus für die Kinder würden sich die Beetbrüder wünschen. Einige der Ideen wurden bereits aufgegriffen, z.B. wird es ein neues Spielgerät geben. Das Waschhaus wird von degewo als Lagerraum für die Gartengeräte und die mobilen Sitzbänke bereitgestellt.

Die gemeinsame Gartenarbeit hat die Beetbrüder zusammengeschweißt

Die Hausgemeinschaft ist durch die gemeinsame Gartenarbeit stark zusammengewachsen, da sind sich die drei Beetbrüder einig. Vor allem während der Corona-Pandemie sei das toll gewesen, erinnert sich Sebastian Runge. Draußen an der frischen Luft konnte man sich trotz Kontaktverbot in den Innenräumen treffen und hatte ein Projekt. Inzwischen feiern sie regelmäßig kleine Feste oder grillen gemeinsam. Am Ende des Gesprächs freut sich Bernd Schumann: „Dass degewo uns jetzt und auch in Zukunft bei der Umsetzung unserer Pläne unterstützt, finden wir toll und dafür sind wir sehr dankbar“.