Zimmerpflanzen erfreuen unser Auge – und sie sind gut fürs Raumklima. Doch nicht jeder von uns ist mit einem grünen Daumen geboren. Damit Ihre Pflanzen nicht traurig herumstehen oder am Ende gar im Müll landen, haben wir ihre Sprache für Sie entschlüsselt. degewo gibt Ihnen Tipps, wie Sie die sieben häufigsten Fehler bei der Pflege von Zimmerpflanzen vermeiden.
Man kennt sie aus vielen Büros: vernachlässigte Pflanzen, die traurig in der Ecke stehen. Aber auch zu viel – und vor allem falsche – Pflege kann Zimmerpflanzen zusetzen. Denn die meisten Grünpflanzen sind robust und brauchen verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit. Doch wie erkennt man, woran es hakt? Und wie schafft man Abhilfe?
Fehler Nummer 1: Die falsche Pflanze am falschen Ort
Woran erkenne ich, dass meine Pflanze am falschen Ort steht? Viele beliebte Zimmerpflanzen sind tropischen oder subtropischen Ursprungs: Monstera, Alocasia, Strelitzie, Calathea – sie alle kommen mit hoher Luftfeuchte, hohen Temperaturen und relativ wenig Licht aus. Steht eine Zimmerpflanze zu sonnig, verblassen ihre Blätter und rollen sich ein. Bekommt sie zu wenig Licht, verfärben sich die Blätter gelb. Ein weiteres Symptom sind sehr kleine Blätter und sehr lange Triebe. Hat Ihre Pflanze braune Spitzen, steht sie zu trocken.
Was kann ich tun? Beachten Sie die Standorthinweise auf dem Pflanzenetikett oder informieren Sie sich, wo Ihre Zimmerpflanze optimal steht.
Fehler Nummer 2: Zu viel Wasser
Woran erkenne ich, dass ich meine Pflanzen überwässere? Gut gemeint, tut Zimmerpflanzen oft nicht gut. Zu viel Wasser schadet den Pflanzen schnell: Die Blätter werden gelb, die Erde schimmelt oder riecht muffig, manchmal finden sich auch kleine
Fliegen, sogenannte Trauermücken, in der Nähe der Pflanze. Bei Staunässe werden die Wurzeln faul.
Was kann ich tun? Bei schimmeliger Erde hilft Umtopfen. Säubern Sie die Pflanze gut von Erdresten. Für die Zukunft gilt dann: Prüfen Sie vor dem Wässern mit dem Finger, ob die Erde noch feucht ist. Wenn nicht, können Sie gießen. Bei vielen Pflanzen lassen sich z. B. zwei-/dreitägige (viel Wasserbedarf), wöchentliche (mäßiger Wasserbedarf) oder zweiwöchentliche (wenig Wasserbedarf) Routinen finden.
Eine Empfehlung, wie oft die Pflanze gegossen werden sollte, findet sich meist auf den Pflegeetiketten. Mehr zum Wässern von Zimmerpflanzen erfahren Sie hier.
Fehler Nummer 3: Das falsche Pflanzensubstrat bzw. falsche Pflanzenerde
Woran erkenne ich, dass ich falsches Substrat bzw. falsche Erde benutze? Wurde eine Pflanze in ungeeignetem Substrat oder ungeeigneter Erde eingepflanzt, kann das Mangelerscheinungen hervorrufen. Denn zu Hause wachsen die Pflanzen ja nicht in natürlichem Boden, sondern auf beengtem Raum im immer gleichen Topf. Wenn Erde oder Substrat nicht genügend Nährstoffe enthalten oder durchlässig genug sind, kann die Pflanze nicht optimal gedeihen. Sie wächst langsamer oder überhaupt nicht mehr, ihre Blätter gilben. Bei zu dichter Erde entsteht auch hier Staunässe, die Wurzeln können faulen.
Was kann ich tun? Topfen Sie um und verwenden Sie wenn möglich hochwertige Erde und Substrat. Informieren Sie sich vor dem Kauf, was Ihre Pflanze idealerweise benötigt – eine Allround-Erde gibt es nicht. Mehr Infos finden Sie hier.
Fehler Nummer 4: Falsches Düngen
Woran erkenne ich, dass meine Pflanze Dünger braucht? Jede Erde und jedes Substrat beinhalten mit der Zeit immer weniger Nährstoffe. Wenn Sie eine Pflanze aus dem Handel kaufen, ist die Erde zwar mit Dünger versetzt, der reicht aber nur wenige Wochen. Daher ist es wichtig, Zimmerpflanzen regelmäßig zu düngen. Wenn also das Wachstum stagniert und sich die Blätter gelb färben, könnte es an Düngermangel liegen. Aber Achtung! Viel hilft nicht immer viel. Halten Sie sich an die Pflegeanleitung. Zu viel Dünger sorgt dafür, dass die Pflanze die Nährstoffe nicht gut aufnehmen kann, ihre Blätter bekommen dann braune Ränder, sie wirken wie „verbrannt“. Weitere Symptome für zu viel Dünger: enorm viele Blätter (die Pflanze wird „mastig“) oder bläuliche, weiche Triebe.
Was kann ich tun? Wählen Sie aus der Vielzahl den richtigen Dünger aus: Ob fest oder flüssig, Kombi- oder Langzeitdünger, schauen Sie in die Pflegeanleitung der jeweiligen Pflanze. Mehr Tipps finden Sie hier.
Fehler Nummer 5: Umtopfen vergessen
Woran erkenne ich, dass meine Pflanze umgetopft werden muss? Als Faustregel gilt: Wenn Sie sich nicht erinnern können, wann Sie das letzte Mal Ihre Pflanze umgetopft haben, wird es wohl Zeit.
Junge Pflanzen müssen öfter umgetopft werden (alle 2-3 Jahre) als alte Zimmerpflanzen (alle 4-5 Jahre). Wenn die Wurzeln kaum noch Platz haben, wird das Wachstum stagnieren und bald darauf sehen Sie Wurzeln aus der Unterseite des Topfes wachsen. Bei Pflanzen mit hohem Wurzeldruck kann das sogar den Topf sprengen.
Was kann ich tun? Schauen Sie ab und an nach, wie weit die Erde durchwurzelt ist. Spätestens wenn Wurzeln durch die Abflusslöcher des Topfes wachsen, wird es Zeit, umzutopfen. Ideal zum Umtopfen ist das Frühjahr. Gönnen Sie Ihrer Pflanze einen etwas größeren Topf und neue, hochwertige Erde bzw. neues Substrat.
Fehler Nummer 6: Schädlinge nicht oder nicht rechtzeitig erkennen
Woran erkenne ich Schädlingsbefall? Sie düngen richtig, gießen in Maßen, die Pflanze steht ideal und trotzdem bekommen die Blätter Flecken, rollen sich, werden welk oder vergilben? Teile der Pflanze sterben ab? Das können Zeichen von Schädlingsbefall sein.
Was kann ich tun? Schädlingsbefall sollte früh erkannt werden. Schauen Sie daher bei jedem Gießen, ob Sie Ungeziefer an den Blättern – auch an der Unterseite – finden. Oft reicht es schon, die Zimmerpflanze abzubrausen, um die Schädlinge zu entfernen. Eine weitere Möglichkeit sind Gelbsticker: Von der Farbe angelockt, bleiben Schädlinge, wie Trauermücken oder Blattläuse, daran kleben.
Fehler Nummer 7: Falsches Einpflanzen
Woran erkenne ich, dass ich meine Pflanze falsch eingepflanzt habe? Ihnen ist beim Umtopfen aufgefallen, dass die Wurzeln faulig sind? Die Pflanze hat schon gilbe Blätter? Falsches Einpflanzen oder zu dichte Erde führt zu Staunässe und faulen Wurzeln.
Was kann ich tun? Pflanzen Sie Ihre Zimmerpflanzen nie in Gefäße ohne Abflusslöcher. Zudem hilft es, wenn Sie die Erde mit einer Schicht Blähton mischen. Das erleichtert den Wasserabfluss und die Wurzeln haben Platz zum Gedeihen.