Obst und Gemüse vom eigenen Balkon schmeckt, ist gesund und schont den Geldbeutel. Doch worauf kommt es beim Anbau an und was wächst wo am besten? Hier finden Sie die nützlichsten Tipps.
Das beliebteste Hobby der Deutschen ist Gartenarbeit. Und die funktioniert auch ohne Garten! Wir verraten Ihnen, wie Sie mit wenig Aufwand leckere und gesunde Snacks auf dem Balkon großziehen.
Die drei wichtigsten Kriterien: Lage, Lage, Lage
Sie kennen das Sprichwort: „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen will sie untergeh’n, im Norden ist sie nie zu sehen.“ Ein Balkon Richtung Norden ist also nicht optimal – zumindest, wenn man auf der Nordhalbkugel zu Hause ist. Schließlich brauchen Obst und Gemüse Sonne, um zu gedeihen. Aber um es gleich vorwegzunehmen, wer gärtnern will, findet auch für den Norden das passende Pflänzchen.
Wo wachsen die dicksten Kartoffeln?
Nicht alle Obst- und Gemüsesorten brauchen so viel Licht wie beispielsweise die sonnenverwöhnten Erdbeeren. Viele Nutzpflanzen kann man auf nahezu jedem Balkon anpflanzen. Die Ausrichtung Ihres Balkons ist dabei entscheidend dafür, was wächst und gedeiht:
Richtung Norden: Bei Ihnen scheint nur selten die Sonne und Sie essen gerne Salat? Dann eignet sich Ihr Balkon optimal für Gemüse- und Salatsprossen. Die schmecken nicht nur im Salat, auch auf einem frischen Brot mit Butter kommen sie gut an. Ab zwei bis vier Stunden Sonne lassen sich auch Mangold, Spinat, Rucola und Endiviensalat großziehen.
Richtung Osten/Westen: Halb Sonne, halb Schatten da freuen sich Karotten, Bohnen, Radieschen, Tomaten und nahezu jeder Salat über einen Platz im Balkonkasten oder Topf. Bei vier bis sechs Stunden Sonne können Sie schon bald die erste Ernte einsammeln. Tipp: Auch Apfel- oder Feigenbäume können auf dem Balkon einen Platz finden. Sie bieten neben leckeren Früchten einen praktischen Sichtschutz.
Richtung Süden: Heiß und sonnig, den ganzen Tag Licht: Ein Südbalkon ist für Großstadtbäuerinnen und-bauern mit Balkonfarm der ideale Platz für vielfältigen Obst- und Gemüseanbau. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, säen Sie aus, was Ihnen schmeckt! Tipp: Bei extremer und andauernder Hitze gönnen Sie auch Ihren Pflänzchen etwas Schatten und montieren einen Sonnenschutz – Schirm, Plane, Markise, alles was hilft ist erlaubt. Und natürlich: viel gießen.
Oder soll es doch lieber ein Garten sein?
Sie haben gar keinen Balkon und wünschen sich eine Fläche zum Gärtnern?
Dann ist ein Mietergarten genau das Richtige!
Unsere Mietergärten sind ein Angebot für alle degewo-Mieterinnen
und -Mieter, mit denen wir Freude am Gärtnern wecken wollen.
Beste Bedingungen mit der richtigen Erde
Gemüseerde eignet sich besonders gut für eine ertragreiche Ernte. Die Erde hat eine hohe Qualität, enthält viele Nährstoffe und enthält schon die richtige Menge Dünger. Normale Blumenerde eignet sich aufgrund ihres geringeren Nährstoffgehalts nicht für den Anbau von Nahrungsmitteln, ist aber auch nicht schädlich. Wenn Sie ganz genau wissen wollen, was drin ist, können Sie Ihre Erde auch selbst herstellen.
Vom Samen zum Gemüse
Viele Gemüse- und Obstsorten lassen sich direkt in der Erde aussäen. Die Reihenfolge ist dann denkbar einfach: Topf aufstellen, Erde rein, Samen säen, Wasser drauf. Das ist zum Beispiel unkompliziert mit Radieschen und Mangold möglich. Andere Kandidaten wie Paprika-, Tomaten- oder Gurkensamen sollten vorab in die Wohnung zur Anzucht, zumindest in den kühleren Monaten bis Mai. Die Samen kommen in kleine Anzuchtkästen und haben, geschützt vor der Witterung, in der warmen Wohnung genug Zeit zu wachsen. Danach geht’s ab an die frische Luft.
Tipp: Nach der Anzucht sollten Sie unbedingt nährstoffreiche Erde verwenden und viel Platz im Topf oder Kasten lassen. Je mehr Erde verwendet wird, desto weniger müssen sie gießen. Es lohnt sich außerdem, den passenden Nachbarn auszuwählen. So hilft die Zwiebel beispielsweise den Karotten von nebenan den Schädling Möhrenfliege zu vertreiben.
Frisches Gemüse aus Abfall
Zum Schluss noch ein Tipp in Sachen Nachhaltigkeit: Wussten Sie, dass Sie aus Ihren Essensresten neues Essen machen können? „Regrowing“ nennt sich das clevere Vorgehen auf Englisch. Aus den meisten Gemüseresten und -strünken können Sie wieder neue Pflanzen ziehen, beispielsweise aus roter Bete, Romanasalat oder Lauch. Seien Sie kreativ und genießen gemeinsam mit Ihrem nachwachsenden Obst und Gemüse die Sonne auf Ihrem Balkon!