Blick vom Wasser auf eine beleuchtete Brücke aus rotem Stein. © Adobe Stock / elxeneize
Nachbarschaft

Friedrichshain: Ein Kiez mit Kultur und Kanten

Ein Spaziergang bei Minusgraden? Aber sicher! In diesem Winter spazieren wir durch den Berliner Stadtteil Friedrichshain und tauchen ein ins Gewimmel. Außerdem verraten wir Ihnen, wo in Berlin bezahlbarer Wohnraum entsteht.

Der ehemalige Arbeiter- und Industriestadtteil hat sich längst zum Szenekiez entwickelt. Wer Friedrichshain heute besucht, kommt nicht selten zum Feiern, Trinken oder Essen vorbei. Ob Einheimische, Zugezogene oder Durchreisende, alle zieht es mindestens einmal in den Berliner Osten.

Ostkreuz: Aussteigen bitte

Unser Spaziergang beginnt direkt am Ostkreuz. Heute können wir hier ganz bequem aus der Regional- oder S-Bahn aussteigen, obwohl beim Bau der Ringbahn 1871 hier gar kein Halt vorgesehen war. Zum Glück hat man sich dann doch für einen Haltepunkt entschieden. Vorbei an Hunderten von Menschen können wir so die grauen Stufen hinunter in den Kiez steigen und unseren Ausflug in der Sonntagstraße beginnen. Auch am Ostkreuz gibt es an jedem Ausgang Rolltreppen und Aufzüge. Sie können uns heute also auch mit dem Fahrrad, Rollstuhl oder Rollator begleiten.

Friedrichshain schläft nie

Schon auf den ersten Metern der Sonntagstraße wird klar: Hier ist was los! Hunderte Menschen tummeln sich auch bei Minusgraden in den Cafés, Restaurants und Spätis. Und wer nicht zum ersten Mal in Friedrichshain ist, weiß, dass das 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche so ist. Wer Ruhe sucht, sucht hier vergebens. Wir aber sind gekommen, um den Trubel zu genießen und lassen uns am Wühlischplatz vorbei Richtung Boxi treiben. Zwischendurch legen wir natürlich mehrere Snackpausen ein. Hier bleibt keiner hungrig, alle 50 Meter strahlt uns ein neuer Imbiss aus aller Welt an.

Auf einen Döner am Boxi

Am Boxhagener Platz hat das Gewusel seinen Höhepunkt erreicht. Unzählige Cafés, Restaurants und Einrichtungsläden werfen ihr Licht in der Dämmerung auf das, was von der Wiese der kleinen Parkfläche übrig ist. Wer noch die letzten Geschenke zum Fest, die große Party oder einen Hähnchendöner sucht, wird am „Boxi“ immer fündig. Auch die Weihnachtsmärkte haben vor den Feiertagen einiges zu bieten: ob „alternativ“ direkt an der Spree am Holzmarkt oder „historisch“ auf dem RAW-Gelände, Glühwein und Punsch haben sie alle. Und eine Kiezhymne gibt es auch:

Ein Fernheizwerk mit Musik

Wir gehen die Grünberger Straße entlang, überqueren die Straßenbahnschienen der Warschauer Straße und folgen der Straße, bis sie plötzlich abknickt und sich Wedekindstraße nennt. Am Ende stehen wir vor einem massiven, beigen Betonklotz. Noch ist es ruhig im Berghain. Später werden hier viele dunkel gekleidete Menschen jeden Alters Schlange stehen, um im wohl berühmtesten (ehemaligen) Fernheizwerk der Welt zu Techno tanzen zu dürfen.

Bezahlbare Wohnungen mitten in Berlin

Vom Technoclub sind es nur noch wenige hundert Meter bis zum Ostbahnhof. Mit dem Bus fahren wir bis zur Prinzenstraße und von dort mit der U-Bahn nach Kreuzberg. Letzte Station für heute: Möckernbrücke. Hier lassen wir es uns nicht nehmen, einen kurzen Abstecher zum ehemaligen Postscheckamt zu machen. Denn hier entstehen bis Mitte 2024 rund um den „Postbank-Tower“ über 300 neue Wohnungen in Friedrichshain-Kreuzberg.

Gemütlich den Heimweg antreten

Inzwischen haben die Straßenlampen ihren Dienst begonnen und beleuchten das Hallesche Ufer. Die letzten Meter unseres Ausflugs sind so auch zur Winterzeit zu empfehlen. Entlang der Spree geht es zu Fuß zurück bis zur Haltestelle Hallesches Tor und von dort in alle Himmelsrichtungen nach Hause in die gemütliche Wohnung.