Licht ist nicht nur zum Sehen und zur Orientierung gut, sondern trägt auch einen maßgeblichen Teil zu unserer Leistungs- und Erholungsfähigkeit bei. Außerdem wirkt es sich direkt auf unsere Stimmung aus. degewo hat sechs Tipps gesammelt, wie Sie Beleuchtung in Ihrer Wohnung für sich nutzen können.
Lichtquellen haben einen großen Einfluss auf unseren Körper und Geist. Was uns besonders im Winter auffällt, hat einen ganz einfachen biologischen Hintergrund: Je länger es dunkel ist, desto mehr schüttet unser Gehirn das Schlafhormon Melatonin aus. Aber Licht ist dabei nicht gleich Licht. Damit Sie nicht im Dunkeln tappen, finden Sie hier hilfreiche Beleuchtungstipps für jede Wohnung.
Auf das Kelvin kommt es an
Bevor wir mit unseren Tipps loslegen, ein kurzer Ausflug in die Welt der Optik: Ob eine Lichtquelle als warm oder kalt wahrgenommen wird, hängt davon ab, wie hoch der Anteil an blauem Licht ist, der von der Lichtquelle ausgestrahlt wird. Dieser Wert wird in „Kelvin“ gemessen. Je niedriger der Kelvinwert, desto geringer der Blaulichtanteil und desto wärmer wirkt das Licht. Zur Einordnung: Lichter mit einem Wert von unter 3.300 Kelvin gelten als warmweiß und werden als gelblich bis rötlich wahrgenommen, Licht zwischen 3.300 und 5.300 Kelvin gilt als neutralweiß und bei einem Wert darüber spricht man von Tageslichtweiß, das hauptsächlich in Arbeitsräumen genutzt wird. So fühlt es sich im Büro an wie draußen in der Sonne. Zumindest stimmt die Lichtfarbe!
1. Kunstlicht: Kein Ersatz für natürliches Licht
Auch wenn Wachstumslampen für Pflanzen vielleicht anderes suggerieren: Kein Kunstlicht kann natürliches Licht zu 100 Prozent ersetzen. Selbst an grauen Wintertagen ist es draußen deutlich heller als in einem augenscheinlich gut beleuchteten Innenraum. Daher empfiehlt es sich, besonders im Homeoffice, den Schreibtisch nah am Fenster zu platzieren. Unternehmen Sie in den Pausen kleine Spaziergänge an der frischen Luft, um im wahrsten Sinne des Wortes Energie zu tanken.
2. Am Abend besser Blaulicht meiden
Unser Körper ist daran gewöhnt, dass Licht mit einem hohen Blaulichtanteil „Tag“ bedeutet. Keine Sorge, Sie dürfen weiterhin abends Tatort schauen, sollten aber – um den Schlafrhythmus nicht zu stören – blaues Licht mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen meiden. Das gilt sowohl für die Raumbeleuchtung im Wohn- und Schlafzimmer als auch für diverse elektronische Bildschirme, die meist einen hohen Blaulichtanteil ausstrahlen. Wechseln Sie also am Abend – besonders in Ihrem Schlafzimmer – zu wärmeren Lichtquellen. Auch ihr Smartphone oder Laptop kann Ihnen dabei behilflich sein, oft kann sich der Bildschirm automatisch anpassen und am Abend ins warmweiße Licht wechseln.
3. Kühles Licht macht produktiv
Wenn warmes Licht zum Ausruhen und Entspannen einlädt so gilt im Umkehrschluss, dass Licht mit einem höheren Blauanteil die Konzentration fördert. Wollen Sie sich dies in Ihrem Heim zunutze machen, empfiehlt sich in Arbeitsräumen – wie Küche oder am Schreibtisch – eher bläuliche Lichtquellen zu installieren oder Leuchtmittel zu wählen, die zwischen verschiedenen Farbtemperaturen wechseln können. In Zeiten, in denen Homeoffice in vielen Jobs dazugehört und die Grenzen zwischen Arbeiten und Wohnen verschwimmen, ist Licht eine gute Möglichkeit, um eine Trennung zwischen Arbeits- und Freizeit zu schaffen.
4. Kreative Beleuchtung durch indirektes Licht
Um ein behagliches Wohnambiente zu unterstützen, sollten Sie zudem zwischen direktem und indirektem Licht unterscheiden. Direktes Licht eignet sich besonders für konkrete Aufgaben, wie Lesen oder Arbeiten. Indirektes Licht lebt von Reflektionen, zum Beispiel gegen Wände und sorgt für eine angenehme Beleuchtung. Wenn Sie mit Ihrer Beleuchtung kreativ werden möchten, dann können Sie einmal verschiedene Positionen Ihrer indirekten Lichtquellen ausprobieren. Durch einen LED-Spot, der hinter eine Pflanze positioniert wird, können zum Beispiel interessante Schatten an Ihren Wänden entstehen, oder Sie stellen Ihr Lieblingsbild ins Rampenlicht. Tipps finden Sie zum Beispiel hier.
5. Lichtquellen: Mehr ist mehr
Sie merken es vielleicht schon: Mehrere Lichtquellen lohnen sich. Dies ist aber nicht nur im Hinblick auf den Unterschied zwischen kühlem und warmem Licht von Bedeutung. Denn nur eine, helle Lichtquelle im Raum zu haben, lässt das Licht unnatürlich erscheinen. Es wirkt schnell ein bisschen, als habe man die Tür zum Kühlschrank geöffnet. Das grelle Licht kann uns unterbewusst emotional sogar beeinflussen. Zwei bis drei gedimmte Lampen, zum Beispiel an der Decke, als Steh- oder Wandleuchte sind für uns meist angenehmer.
6. Mehr Lampen heißt nicht mehr Energieverbrauch
Wenn Sie jetzt denken: „Mehr Licht ist ja schön und gut, aber wer soll das bezahlen?“, dann klären wir Sie über einen Trugschluss auf: Weniger Lampen bedeuten nicht zwangsläufig auch weniger Energieverbrauch. Es kommt dabei sehr stark auf die Art des Leuchtmittels an und ob das Licht gedimmt ist. Mehrere gedimmte Birnen verbrauchen, wenn überhaupt, nur geringfügig mehr Energie als eine Lampe, die mit voller Kraft scheint. Wenn Sie sich für moderne LED-Leuchtmittel entscheiden, können Sie trotz mehrerer Lichtquellen sogar Energie sparen.
Wir helfen Ihnen gerne beim Sparen: In unserem degewo Ratgeber „Energie sparen“, haben wir viele Energiespartipps für Sie zusammengestellt.