Eine Frau und ein junger Mann sitzen am Tisch. © Credits: degewo
Interview
Wir bei degewo

Assessment-Center: „Azubis können sich darauf vorbereiten!“

Die Suche nach unseren neuen kaufmännischen Azubis hat begonnen. Auch in diesem Jahr suchen wir wieder Immobilien- und Informatikkaufleute sowie Kaufleute für Veranstaltungs- und Büromanagement. Um die jungen Menschen zu finden, die gut zu degewo passen, veranstalten wir seit einigen Jahren ein Assessment-Center.

Wir trafen unsere Kollegin Maike Groth aus dem Bereich Human Resources und Anthony Pham, der im vergangenen Jahr seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement begann. Beide verraten, worauf sich Bewerberinnen und Bewerber vorbereiten können.

Das Assessment-Center läuft aktuell auf Hochtouren. Was versprecht ihr euch davon?
Maike Groth: Wir bekommen jedes Jahr viele sehr gute Bewerbungen. Allerdings verraten die Noten einfach zu wenig vom Menschen. Unser Ziel ist es, die jungen Menschen zu finden, die wirklich gut zur degewo, zu Stelle und zum Team passen. Die Erfahrungen zeigen, dass uns diese Tage helfen, die Jugendlichen recht gut kennenzulernen.
Anthony Pham: Als Azubi finde ich das Assessment-Center wirklich gut. In einem einstündigen Bewerbungsgespräch ist man ja doch vielleicht verschlossener. Über einen Zeitraum von vier Stunden kann man sich doch viel besser präsentieren.

Der Tag beginnt um neun Uhr. Wie sieht die Agenda für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus?
MG: Der gängige Aufbau eines Assessment-Center-Prozesses hat sich auch bei uns bewährt. Die Bewerberinnen und Bewerber stellen sich zuerst einmal selbst vor. Anschließend bewerben sie ein Produkt beziehungsweise eine Dienstleistung ihrer Wahl. Nach einer kleinen Pause spielen alle gemeinsam ein Gesellschaftsspiel – spätestens zu diesem Zeitpunkt ist die gesamte Anspannung bei den Jugendlichen verflogen. Die Gruppendiskussion ist dann auch wirklich eine tolle, intensive Unterhaltung. Der Tag endet mit einem standardisierten Mathematik- und Deutsch-Test.

Klingt umfangreich. Wer bei degewo organisiert diese Vorstellungstage?
MG: Hier sei erwähnt: degewo unterscheidet sich von anderen Ausbildungsbetrieben unter anderem durch die zahlreichen Azubi-Projekte. In diesem Fall übernimmt Antony als Auszubildender für Büromanagement eigenverantwortlich die Organisation des Assessment-Centers.
AP: Es ist ein tolles Projekt. Es ist ja noch nicht allzu lange her, dass ich mich beworben habe. Ich kenne nun beide Seiten und das hilft mir sehr bei der Organisation. Ich verantworte den Einladungsversand, lade die Jury ein, buche Sitzungsräume und stelle alle Unterlagen bereit.

Wer sitzt in der Jury und entscheidet beim Auswahlverfahren?
MG: Grundsätzlich nehmen Kollegen und Kolleginnen aus der HR-Abteilung teil, ein Vertreter des Betriebsrates sowie die Vorsitzende der Jugend- und Ausbildungsvertretung. Bei einigen Ausbildungsberufen laden wir die Kolleginnen oder Kollegen aus den jeweiligen Fachbereichen ein.
AP: Genau. Zum Beispiel liegt Veranstaltungsmanagement im Bereich Unternehmenskommunikation. Das Team dort ist bereits eingeladen und unterstützt uns bei der Auswahl.

Natürlich kann sich die Bahn verspäten, dann freuen wir uns über einen kurzen Anruf.

- Maike Groth, Human Resources

Nach entsprechenden Bewertungskriterien? Was wird genau geprüft?
MG: Ja, es gibt einen Bewertungskatalog. Nur so kann eine Vergleichbarkeit geschaffen werden. Wir schauen, ob die Bewerberinnen und Bewerber ihr Wissen anwenden und soziale Kompetenzen für den Job mitbringen. Beurteilt werden zum Beispiel Teamfähigkeit, Konflikt- und Problemlösefähigkeit, aber auch Reflexionsvermögen. Darüber hinaus achten wir darauf, ob die jeweilige Person Prioritäten setzen und Aufgaben strukturiert planen kann, motiviert und leistungsbereit ist und verantwortlich handelt.

Wie erkennt ihr denn, ob die Person verantwortlich ist?
MG: Der erste Tipp in jedem Bewerbungsratgeber ist: „Informieren Sie sich über den Arbeitgeber“. Folgt man diesem Rat, wird schnell klar, dass wir als städtisches Wohnungsunternehmen für Berlin eine soziale Verantwortung tragen. In verschiedenen Übungen können wir durchaus erkennen, ob sich jemand Gedanken dazu gemacht hat.

Eine Menge Eindrücke. Gibt es auch Sympathiepunkte?
MG: Ganz bestimmt. Es ist immer gut, pünktlich zu sein. Natürlich kann sich die Bahn verspäten, dann freuen wir uns über einen kurzen Anruf.
AP: … und wer gar kein Interesse mehr am Ausbildungsplatz hat, sollte absagen. Per E-Mail ist das ja auch schnell erledigt.

Die erste Aufgabe ist eine Selbstpräsentation. Wie überzeuge ich mein Gegenüber?
MG: Wir betonen direkt am Anfang, dass sich niemand verstellen sollte. Es hilft introvertierten Menschen nicht, sich extrovertiert zu geben. Wir alle haben unsere Stärken und Schwächen. Und vielleicht passt genau diese Konstellation hervorragend zur degewo. Zum Thema Sympathiepunkte fällt mir zum Beispiel folgendes ein: Ein Kandidat verknüpfte seine Schwächen direkt mit seiner persönlichen Lösungsstrategie – so etwas bleibt hängen.
AP: Trotzdem kann man sich natürlich vorbereiten! Es ist eine Präsentation wie in der Schule. Das heißt, Kärtchen vorbereiten und mehrmals laut vortragen. Auch alle anderen Elemente lassen sich vorbereiten.

Ich kenne die anderen doch gar nicht. Wie soll ich mich da auf ein Gesellschaftsspiel oder eine Gruppendiskussion vorbereiten?
MG: Wir kennen uns selbst doch am besten. Und bereits in der Schule gibt es regelmäßig Gruppenübungen. Die haben kein anderes Ziel als zu spiegeln, wie wir in einer Gruppe ankommen oder wie wir andere von unserem Standpunkt überzeugen können.
AP: Am besten spielt man ein paar Tage vorher noch einmal „Die Siedler von Catan“ und fragt die Mitspielenden, was ihnen gut oder weniger gut gefallen hat.

Insgesamt ein ziemlich anspruchsvoller Tag. Wie geht es danach weiter?
MG: Wer die Jury überzeugt hat, wird am nächsten Tag zu einem weiteren Gespräch im kleinen Kreis eingeladen. Hier sprechen wir noch einmal über die Ergebnisse des Assessment-Centers, die Anforderungen und Chancen des Ausbildungsplatzes sowie Gehalt und Sozialleistungen. Auf eine Zusage müssen die Bewerberinnen und Bewerber abschließend bei uns nicht lange warten.

Bleibt die letzte Frage: Gibt es einen Dresscode bei degewo?
AP: Wir präsentieren und „bewerben“ uns, daher macht es keinen guten Eindruck, wenn man zu sportlich oder zu leicht gekleidet erscheint. Ein Smart Casual sollte es mindestens sein. Darin sollte man sich wohl fühlen und sicher auftreten. Wer ständig am ungewohnt sitzenden Hemd zipfelt, kann sich nicht wirklich konzentrieren.

Wer mehr über die Ausbildungsberufe erfahren möchte, schaut auf unserer Ausbildungsseite vorbei: www.ausbildung.degewo.de