Von der Lastenrad-Kirmes bis zum Kinofilm auf den Dächern Berlins, Andrea Schrade, Gründerin von „Gratis in Berlin“, verrät im Gespräch, wo Sie die besten Veranstaltungen der Hauptstadt finden.
2009 hat Andrea Schrade die Website „Gratis in Berlin – Außergewöhnliche Berlin-Tipps“ ins Leben gerufen. Damals ahnte sie noch nicht, dass sich daraus eine Inspirationsquelle für zahlreiche Menschen entwickeln würde. Die Website ist mehr als ein Online-Stadtführer – sie ist eine abenteuerliche Reise durch Berlin durch die Augen leidenschaftlicher Entdeckerinnen und Entdecker. Ganz egal ob Sie in Berlin wohnen oder nur kurz zu Besuch sind.
Ein Ort für immer: Warum Berlin Andrea Schrades Wahlheimat ist
„Anders, außergewöhnlich, animierend“, so beschreibt Andrea Schrade Berlin. Sie hat schon in vielen verschiedenen Städten gelebt, unter anderem in London und doch ist sie überzeugt: „In Berlin gibt es mehr spannende Angebote, die für alle zugänglich sind, als in anderen Städten“. 1999 kam sie aus beruflichen Gründen nach Berlin: „Wenn man nach Berlin zieht, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man geht gleich wieder oder man bleibt für immer.“ Für Andrea Schrade war die Antwort sofort klar. Fragt man die Redakteurin, was sie an Berlin liebt, kommt sie aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.
Gratis in Berlin: „Geben und Nehmen“ statt „kostenlos Schnorren“
Andrea Schrade war schon immer eine Entdeckerin. Das Projekt „Gratis in Berlin – Außergewöhnliche Berlin-Tipps“ startete sie als Hobbyprojekt. Der täglich aktualisierte Online-Stadtführer präsentiert besondere Erlebnisse und Orte, originelle Unternehmungen, außergewöhnliche Events, Orte zum Netzwerken und spannende Entdeckungen innerhalb der Stadt. Im Mittelpunkt des Blogs steht das Mitmachen und die zahlreichen Rückmeldungen sprechen für Andrea Schrade Bände: „Was nichts kostet, ist nicht automatisch weniger wert“. Tausende Beiträge auf der Seite zeigen: Um Berlin zu erleben und zu entdecken, braucht es kein großes Budget. Sie sieht den Blog aber auch als Chance für Veranstaltende: „Ich fand es immer sehr schade, wenn tolle Veranstaltungen und spannende Projekte kaum Aufmerksamkeit bekommen haben, weil sie kein ausreichendes Marketingbudget hatten.“ Auch deshalb sind die Einträge im Blog nicht nur für Leute spannend, die aufs Geld achten müssen, sondern auch für alle anderen, die gerne etwas Neues erleben möchten.
Veranstaltungen in Ihrem Kiez
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Kulturtipps und Kuriositäten: Hoch über den Dächern bis tief unter die Erde
In den vielen Jahren, in denen Andrea Schrade die Website betreut, hat sie schon viel Verrücktes erlebt: „Ich dachte, ich hätte schon alles gesehen, und plötzlich stand ich auf einem Supermarkt-Parkplatz mitten in einer Lastenrad-Kirmes. Den Leuten fällt immer wieder etwas Neues ein.“ Auch wenn sie jeden Beitrag bestmöglich gegenliest und redigiert, ist es ihr längst nicht mehr möglich, alle Veranstaltungen selbst zu besuchen. Rund 100 neue Tipps werden pro Woche eingegeben. Doch ihr kulturelles Interesse zieht sie immer wieder zu spannenden Theater- und Kinovorstellungen an die ungewöhnlichsten Orte, zum Beispiel auf Hausdächer oder in Bunkeranlagen. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr aber der „Most Wuthering Heights Flashmob“ im Görlitzer Park 2019. Zahlreiche Menschen in roten Kleidern tanzten dort gemeinsam, wie im gleichnamigen Video von Kate Bush: „Das ist ein einmaliges Erlebnis. Der Radiosender spielt den Song genau 4:29 Minuten, es gibt nur diese eine Chance. Das muss man sich erst einmal trauen.“ Aber sie erinnert sich auch an viele verrückte Gastbeiträge, wie zum Beispiel die Sprengung eines Rias-Sendemastes: „Das war ein Beitrag, der überraschend oft geklickt wurde. Die Leute fühlen sich oft von solchen Spektakeln angezogen.“
Niemand kommt zu kurz: Kostenlose Angebote für alle
Für Familien empfiehlt Andrea Schrade alles, was zum Entdecken und Mitmachen motiviert. Hüpfburgen, wie sie auf fast jedem Stadtfest zu finden sind, sind für Kinder immer ein Highlight. Bei Erwachsenen weckt alles Interesse, was mit Licht zu tun hat, wie Höhenfeuerwerke und Illuminationen. Ihr Geheimtipp: „Bibliotheken haben oft tolle Angebote für Kinder und Jugendliche“.
14 Jahre „Gratis in Berlin“: 50.000 Einträge und unzähliger Dank
Nach 14 Jahren Blog und über 50.000 Einträgen kann Andrea Schrade inzwischen auf viele treue Stamm-Tippgeberinnen und -geber, wie die Redakteurin ihre aktiven Helferinnen und Helfer liebevoll nennt, zählen. Außerdem kann direkt unter jedem Tipp ein positives oder negatives Feedback abgegeben werden. Über die vielen positiven Kommentare freut sich Andrea Schrade besonders. „Veranstalter fragen oft, wie die Leute auf ihre Veranstaltungen aufmerksam geworden sind und bedanken sich dann bei mir.“ Aber es gibt auch immer wieder positive Rückmeldungen von Entdeckerinnen und Entdeckern, die sagen: „Danke, sonst hätte ich nie davon erfahren“. Besonders berührt haben Andrea Schrade zwei voneinander unabhängige Rückmeldungen einer alleinerziehenden Mutter und eines Vaters, die auf dem Portal jede Woche besondere Anregungen finden, um mit ihren Kindern etwas Schönes zu unternehmen.
Das Projekt im ständigen Wandel
Die Zukunft der Website sieht Andrea Schrade als beständig und dynamisch zugleich. Schon in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Verbesserungen und Erweiterungen. So wurde beispielsweise die Kategorie „Mehr als gratis, aber genial" ins Leben gerufen, da Andrea Schrade bei ihren Recherchen immer wieder auf außergewöhnliche Tipps und faszinierende Angebote stieß, die nicht ganz kostenlos waren, die sie aber dennoch teilen wollte. Alle kostenpflichtigen Tipps sind deutlich gekennzeichnet.
Haben Sie Lust auf eine kostenlose, aber erlebnisreiche Entdeckungstour durch Berlin bekommen? Dann schauen Sie sich doch mal auf der Website „Gratis in Berlin“ oder im Veranstaltungskalender von degewo um und entdecken Sie spannende Veranstaltungen von Tarifbereich A bis C!