Wann waren Sie das letzte Mal richtig ackern? Also nicht im Unternehmen, sondern im Freien. Urban Gardening und Urban Farming bringen ein Stück Natur in die Stadt. Unter professioneller Anleitung des Teams von Ackerpause können sich degewo-Mieterinnen und -Mieter in Marzahn davon überzeugen.
Wer Gemüse sät, wird Teamgeist ernten. Das ist die Devise von Ackerpause, einem Angebot, das dem Acker e.V. und dessen Bildungsprogramm GemüseAckerdemie entsprungen ist. Hinter den witzigen Namen stecken kluge Köpfe, die den Menschen wieder mehr Bezug zu Natur und Landwirtschaft vermitteln wollen. Mieterinnen und Mieter bei degewo konnten das bereits in zwei Gartenworkshops in Marzahn miterleben.
Ran an den Kohlrabi: Urban Farming in Marzahn
Dass Marzahn mehr Grün als Grau ist, wissen Leserinnen und Leser des degewo-Blogs längst. Marzahn-Hellersdorf ist einer der grünsten Bezirke Berlins. Nicht nur Parks und Grünflächen tragen dazu bei, sondern auch Mieterinnen und Mieter bei degewo in der Allee der Kosmonauten. Im August trafen sie sich, um an einem Garten-Workshop der Ackerpause teilzunehmen. Und es galt, richtig zu ackern: In den bestehenden Beeten wurde fleißig nachgesät und nachgepflanzt, außerdem entstand ein Rahmenbeet, das die Hausgemeinschaft gemeinsam bewirtschaftet, sowie weitere Hochbeete. Unter anderem wachsen dort Kohlrabi, Mangold und Perilla – und bescheren den Mieterinnen und Mietern eine köstliche Ernte. Hier einige Impressionen des Garten-Workshops:
Urban Farming stärkt das Wir-Gefühl
Dass Nachbarinnen und Nachbarn wie in Marzahn durch ein Gemeinschaftsprojekt verbunden sind, ist in unserer hektischen Zeit nicht selbstverständlich. Seien Sie mal ehrlich, wann haben Sie das letzte Mal mit Ihren Nachbarn etwas gemeinsam unternommen? (Aufzug fahren zählt nicht.) Unser nachbarschaftliches Zusammenleben beschränkt sich leider zu oft auf ein paar wenige
Grußworte oder ein Gespräch am Briefkasten. Doch wenn man zusammen ein Ziel verfolgt, das auch noch Spaß macht, entsteht ein Wir-Gefühl, das Nachbarschaften einzigartig macht. Urban Farming beziehungsweise Urban Gardening ist so ein Ziel. Über das gesamte Jahr pflegt die Hausgemeinschaft gemeinsam die Beete und erntet die Früchte der Zusammenarbeit. Das macht Spaß, ist lecker und gesund – und schafft obendrein ein Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit.
Basilikum länger nutzen: Tipps von Gartenexpertin Virginia
Sie brauchen keinen Garten, um vom Wissen der Ackerpause zu profitieren.
Wir haben Gartenexpertin Virginia gefragt, welchen einfachen Tipp Sie auch auf der heimischen Fensterbank umsetzen können – und haben gleich vier bekommen.
Alle drehen sich um ein Gewürzkraut, das in keiner Küche fehlen darf: Basilikum. Der Topf aus dem Supermarkt wird schnell welk? Nicht mit diesen Ratschlägen:
Tipp 1 – Erste Hilfe:
Teilt man den oft stark verwurzelten Ballen direkt nach dem Kauf in vier Teile und pflanzt diese jeweils in einen Topf mit frischer Erde, überleben die Pflanzen meist länger und wachsen kräftig nach.
Tipp 2 – Ernte:
Basilikum immer blattpaarweise von oben ernten, indem der Stängel bis zur halben Länge abgeschnitten wird. Darauf achten, dass noch ein paar Blätter am unteren Teil verbleiben.
Tipp3 – Vermehrung:
Der abgeschnittene Stängel sollte mindestens 10 cm lang sein. Die untersten Blätter und das oberste Blattpaar entfernen, so dass nur noch 2-4 Blätter in der Mitte übrigbleiben.
Die entfernten Blätter am besten direkt in der Küche verwenden. Der so präparierte Steckling bildet innerhalb einer Woche in einem Glas mit Wasser Wurzeln und kann dann in einem Topf mit Erde zu einer kräftigen Pflanze weiterwachsen.
Tipp 4 – Überwintern:
Gut gepflegte Basilikumpflanzen können überwintert werden und zu einem kleinen Strauch heranwachsen. Dafür regelmäßig wie oben beschrieben ernten und an einen hellen Fensterplatz stellen. Spätestens im Frühjahr treibt er wieder frisch aus.
Weitere Urban-Gardening-Projekte bei degewo
Nicht nur in Marzahn arbeiten Mieterinnen und Mieter in einem Gemeinschaftsgarten, auch in unseren anderen Quartieren wird gebuddelt, gesät und geerntet: Ob in Köpenick in „Alfreds Garten“, unserem Mietergarten Lankwitz oder „Käthes Garten“ in der Gropiusstadt – Gärtnern ist nicht nur etwas fürs Eigenheim. Das wäre ein schönes Schlusswort, finden wir, aber eine Mieterin in der Allee der Kosmonauten hat es noch schöner ausgedrückt: